Holy Horror
Cthulhus Ruf 04: Der Tempel
Folge 24
Gesamtspielzeit: 81 Minuten
VÖ: 07.01.2022
Empfohlen ab 16 Jahren
Klappentext:
Im Oktober 1917 bricht das deutsche Unterseeboot U-29 auf einsame Feindfahrt in die Weiten des Ozeans auf. Als der 1. Offizier Klenze einem Ertrunkenen ein Amulett mit dem Abbild eines mysteriösen, fremden Wesens abnimmt, ahnt er nicht, dass damit der Wahnsinn an Bord Einzug hält.
Während die Mannschaft von grauenvollen Träumen geplagt wird, ist der fanatsiche Kommandant jedoch fest entschlossen, den Krieg mit allen Mitteln fortzuführen und ignoriert die uralte Gefahr aus der Tiefe, die nach der U-29 zu greifen beginnt ...
Der 4. Teil von HOLY HORRORs Lovecraft-Zyklus.
Meine Meinung:
"Der Tempel" gehört zweifelsohne zu den bekanntesten Erzählungen Lovecrafts. So ist es kein Wunder, dass Holysoft auch diese Geschichte für seine Cthulhu-Serie als Hörspiel adaptierte, und ich muss sagen, dass mir diese Umsetzung ebenfalls sehr gut gefällt. Allerdings kann man diese Folge eigentlich auch für sich stehen lassen, ohne sie in die Serie um Randolph Carter und Co. zu integrieren, da Carter und seine angehenden Mittstreiter in "Der Tempel" überhaupt keine Rolle spielen. Dies ist wohl auch der Grund, weshalb sich das Hörspiel recht nahe an der Vorlage orientiert, bis es ab einem Punkt dann eine Wendung nimmt, mit der man als Hörer nicht rechnet; Vor allem, was den Hauptcharakter der Geschichte betrifft.
"Die Musik des Erich Zann":
Mit einbezogen in "Der Tempel" ist eine weitere recht bekannte Story Lovecrafts: "Die Musik des Erich Zann". Diese Geschichte ist gut in das
Hörspiel integriert und trägt ebenfalls zum spannenden Verlauf des Hörspiels bei.
Gnadenloser Kaleu:
Vor Jahren hat ein anderes Label "Der Tempel" bereits als Hörspiel umgesetzt, wobei es die gnadenlose Vorgehensweise des Kaleu gegenüber seinen Männern recht stark reduzierte. Die Hörspielumsetzung von Holysoft macht da keine Kompromisse, Ganz im Gegenteil: Die Brutalität des Kaleu nimmt hier noch weitaus grausamere Züge gegenüber der Vorlage an, was ich einerseits interessant und andererseits aber auch recht erschreckend finde, wenn man bedenkt, mit was für einem menschlichen Monster die Besatzung der U-29 auf engstem Raum zusammenleben muss, während draußen in der See noch ein weitaus größeres Grauen lauert, welches schlimmer ist, als alle Grausamkeiten, zu denen ein Mensch fähig ist.
Besonderheiten:
Großartige Sprecherriege:
Als Wilfried Klenze ist hier Robert Frank zu hören, der mich stimmlich irgendwie an Viktor Neumann erinnert. Frank spielt seinen Part mit einer
solchen Inbrunst, dass es mir eine wahre Freude war, ihm als Wilfried Klenze lauschen zu dürfen. Aber auch die anderen Sprecher, für die ich Detlef Bierstedt, (Kaleu) den leider mittlerweile verstorbenen Ekkehardt Belle (Müller) und Santiago Ziesmer (Erich Zann) stellvertretend nennen möchte, hauchen durch ihre Spielweise ihren jeweiligen Charakteren leben ein und machen dieses Hörspiel zu einem kurzweiligen Hörvergnügen, obgleich "Der Tempel" das bislang längste Hörspiel dieser wunderbaren Serie ist.
Sound und Musik:
Der Sound ist großartig und bringt uns das Innere eines U-Bootes nahe, während die Musik dazu passend eingesetzt wird.
Mein Fazit:
"Der Tempel" ist, wie seine Vorgänger auch, ein tolles Hörspiel dieser Cthulhu-Serie, obgleich, wie bereits erwähnt, diese Folge an sich auch für
sich stehen könnte, da sie nichts mit Carter und sein baldiges Team zu tun hat. Wobei man, das möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen, die ersten drei Folgen dieser Serie theoretisch auch irgendwie als Einzelfolgen hören könnte. Ich vermute jedoch, dass sich der Einzelcharakter der Folgen bald ändern wird und man beim Hören dann ein noch größeres Gesamtheitsbild der Handlung bekommt.
Sprecher:
Andreas Nauber
11.03.2023