Holy Horror
Die Blutgräfin
Folge 18
Gesamtspielzeit: 53 Minuten
VÖ: 09. September 2021
Empfohlen ab 16 Jahren
Klappentext:
Elisabeth Barthory ist eine hohe und geachtete Adelige, deren Mann im Kampf gegen die Türken Ruhm gewann und in deren Schuld selbst der Kaiser steht. Doch heimlich ist sie eine grausame Sadistin, die sich am Leid ihrer Untergebenen weidet und vor keiner Abscheulichkeit zurückschreckt, ihre Lust zu befriedigen.
Seit ihrem Tod streiten sich die Historiker, ob die "Blutgräfin" eine Massenmörderin, oder das bloße Opfer politischer Intrigen und Verleumdungen war. In diesem Stück jedenfalls zeigt sich das weibliche Gegenstück Draculas von ihrer grausigsten Seite.
Sprecher:
Meine Meinung:
Neben Charakteren der Schauerliteratur, wie Frankenstein oder Dracula, nimmt sich die "Holy Horror"-Reihe auch realen Charakteren an, die Zeit ihres Lebens für eine Legendenbildung sorgten. In der 18. Folge von "Holy Horror" steht die berühmt-berüchtigte Gräfin Elisabeth Bathory (1560 - 1614) im Mittelpunkt der Geschichte, in deren Verlauf das Hörspiel keine "Kompromisse" macht. Der Bathory sagt man, sofern man nicht von Intrigen und Verleumdungen durch ihre politischen Gegner überzeugt ist nach, eine sadistische Massenmörderin zu sein, die sogar im Blut junger Frauen badete, um somit jung und hübsch zu bleiben. Dieser dunkle Punkt im Leben Bathorys wird hier zwar nur angeteasert, aber die hier ablaufenden Folterungen werden bis ins kleinste Detail dargestellt, was nicht jedermanns Geschmackssache sein dürfte. Obwohl ich solche Folterszenen jetzt auch nicht ständig hören muss, haben mir diese Szenen nichts ausgemacht, obgleich ich bei den Foltergeräuschen auch mal schlucken musste. Aber Zartbesaitete, die nur "sauberen" Grusel lieben, sollten um dieses Hörspiel lieber einen Bogen machen, da die Folterszenen wirklich nichts für schwache Nerven sind. Mit dem Umstand, das Hörspiel als spannend zu bezeichnen, tue ich mich allerdings etwas schwer. Ehe würde ich es düster nennen, eben wie die Zeit, in der es spielt.
Kleine Unlogik:
Im Verlauf der Handlung besucht die Gräfin ihren Verwandten, den Richter Thurzo, da dessen Tochter heiratet. Die ab diesem Punkt dargestellten Gräueltaten legen den Schluss nahe, dass sie sich auf der Burg des Richters ereignen, was beim Hören etwas fragwürdig wirkt, da es irgendwie unlogisch ist, dass die Burgbewohner über einen längeren Zeitraum nichts davon mitbekamen, da gesagt wird, dass die Gräfin wohl schon öfter dort gewesen sein muss, wie die Spuren der Bluttaten zeigten. Klar, eine Burg ist größer als ein Haus oder gar eine Wohnung, aber es ist dennoch befremdlich, dass ein Haus- / Burgherr über einen längeren Zeitpunkt nicht mitbekommt, was seine Gäste unter seinem Dach treiben ...
Die Sprecher:
Egal ob Dana Friedrich, (Elisabeth Bathory) Martin Sabel, (Fitzko) Gabriele Blum, (Anna Darvulia) oder die unerwähnten Sprecher, sie alle machen einen tollen Job und verstehen zu gefallen.
Sound und Musik:
Die Musik ist dem Hörspiel angemessen. Am herausragendsten ist aber die Soundkulisse, vor allem in den Folterszenen. Wenn jemand am heißen Brei erstickt, Eisen in die Hand gebrannt oder eine Nadel zwischen die Finger gestoßen bekommt, hält man als Hörer unwillkürlich den Atem an.
Mein Fazit:
"Holy Horror" 18 bringt uns, auf sehr plastische Weise, die Gräueltaten der Blutgräfin Bathory nahe und stellt somit keine leichte Hörspielkost dar. Obwohl die Story ab einer gewissen Zeit, wegen der verübten Gräueltaten auf fremdem Gebiet, zumindest für mich, etwas unlogisch wirkt, werden Bathory Interessierte garantiert auf ihre Kosten kommen.
Andreas Nauber
20.05.2022