HELLBOY - 2 – Die Saat der Zerstörung 2

HELLBOY

2 – Die Saat der Zerstörung 2

LAUSCH

CD-Cover Hellboy - Die Saat der Zerstörung 2

„Es ist schon komisch, dass diese größenwahnsinnigen Oberschurken immer den Drang haben, ihre ganze Lebensgeschichte zu erzählen. Als ob das jemanden interessieren würde. Willenlos hockt Liz zu Füßen des Magiers. während Kermit mir mit seinen Zungenküssen ernsthafte Schwierigkeiten bereitet. Pfui Deiwel. “

 

Zusammen mit seinen Freunden und Kollegen von der der B.U.A.P. (Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen) Liz Sherman und Abe Sapien hat sich HELLBOY auf das Anwesen der Cavendish-Familie begeben und hofft dort, den mysteriösen Tod seines Ziehvaters aufklären zu können. Doch es kommt selbstverständlich anders als erwartet. Liz, die pyrokinesische Fähigkeiten besitzt, wird entführt und auch der Fischmensch Sapien verschwindet erst einmal von der Bildfläche. Dafür trifft unser Held in unterirdischen Gewölben des alten Hauses auf den russischen Magier Rasputin. Dieser hat ihn einst auf die Erde gebracht und will nun mit seiner Hilfe das mystische Wesen Ogdru-Jahad, das vor ewigen Zeiten von der Erde verbannt wurde, wieder auf unseren Planeten zurückbeschwören. Ein Vorhaben, das unser rothäutiger Freund selbstverständlich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern versucht, denn sollte Rasputin dies gelingen, werden die Folgen für die Bewohner unseres Planten sicherlich nicht positiv sein.

 

Die zweite HELLBOY-Folge schließt sich nahtlos an ihrem Vorgänge „Die Saat der Zerstörung 1“ an und beginnt daher ebenso rasant wie die andere aufhörte. Für den Neuhörer gibt es aber zu Beginn so etwas wie eine kurze Einführung. Das ist auch gut so, denn die HELLBOY-Hörspiele des Hamburger Labels Lausch glänzen durch ihre Komplexität und Szenenwechsel. Der eigentliche Erzähler des Hörspiels ist unsere Hauptperson HELLBOY selbst. Dieser gibt aber für einige Sequenzen das Zepter an seine Mitcharaktere ab, die dann diesen Part bevorzugt für Rückblicke übernehmen. Doch dies soll nicht alles sein, denn auch diese Rückblenden werden noch um entsprechende Echtszenen ergänzt. So muss der Hörspielfan zwar etwas aufpassen, um dem Geschehen zu folgen, aber das Hörspiel bleibt angenehm kurzweilig. Ein weiteres Highlight dieser Comic-Adaption ist aber auch der hellboy-typische Humor mit seinen markanten und äußerst unterhaltsamen Sprüchen. So bezeichnet der Titelheld zum Beispiel die bösartigen Amphibien-Monster immer wieder gerne als Kermits oder macht sich über die Eigendarstellung seiner Gegenspieler lustig.

 

Doch nicht nur die Szenenwechsel und HELLBOYS Bemerkungen machen dieses Werk von Merlau und seinem Team ausgesprochen hörenswert, auch die Sprecher sind wie immer überragend. Tilo Schmitz, der unserer roten Hauptperson mit der Steinhand seine Stimme leiht, ist auch im gleichnamigen Kinofilm für dessen verbalen Geräusche verantwortlich. Schmitz, der 1959 in Radebeul geboren wurde, hat sich bereits bei der Synchronisierung von vielen Hollywood-Produktionen (u.a. „Pulp Fiction“) einen Namen gemacht. Für die Stimme des russischen bösartigen Magiers Rasputin hingegen, hat Merlau die Theater-Größe Michael Prelle ausgewählt. Mit dieser Mischung aus erfahrenen Synchronsprechern und klassisch ausgebildeten Theaterstimmen hat der Hamburger Regisseur wieder einmal ein Hörspiel der Extra-Klasse erschaffen. Ein Hörspiel, das jedem Hörspiel-Fan Freude bereiten wird – egal ob er aus dem Comic- oder Fantasy-Genre kommt.


Mareike Lümkemann

 

10. Oktober 2008