Gruselserie
Folge 11 – Gothic Land - Treibjagd im Vergnügungspark
EUROPA
Gesamtlänge: ca. 56 Minuten
Altersempfehlung ab 14 Jahren
VÖ: 06.10.2023
„Nachdem die vier Freunde das Hotel verlassen hatten, blieben sie zunächst unschlüssig stehen und versuchten sich mit Hilfe des Parkplans einen Überblick zu verschaffen. – Wow! Der Park scheint wirklich riesig zu sein. – Guck mal, unser Hotel befindet sich quasi im Zentrum der Anlage. Von hier aus haben wir die freie Wahl, welches Areal wir zuerst besuchen wollen. – Also ich wäre ja scharf darauf, als erstes die Achterbahn auszutesten. Die soll im Schloss durch einen unterirdischen Feuertunnel rasen. Und die Waggons sollen bei voller Fahrt sogar künstlich entgleisen. (…) Dann also auf schnellstem Weg zum Vampire Valley!“
Klappentext:
„Gothic Land“ heißt der neue Vergnügungspark, in dem mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Gruselavatare die Besucher das Schaudern lehren. Kurz vor der Eröffnung darf eine ausgewählte Gruppe von Probanden den Park in einem Testlauf auf Herz und Nieren prüfen. Zunächst sind die jungen Leute begeistert, doch die anfängliche Euphorie schlägt in Panik um. Es entbrennt ein Kampf um Leben und Tot…
Künstliche Intelligenz
Mit diesem Titel liegt man bei der GruselSerie von Europa ganz klar im Trend. Künstliche Intelligenz und deren innovative Einsatzgebiete sind ein aktuelles Thema unserer Zeit. Auch die Verortung in einen hochmodernen Freizeitpark, in dem alles noch ein bisschen Mehr, noch mehr Grusel, Flash und Aktion sein muss, ist durchaus uptodate. Und doch muss ich leider diesmal sagen, dass ich in diese Story nicht ganz reingekommen bin.
Vorfreude, Überleben und Erkenntnis
Das erste Drittel hat mir gut gefallen, die Einführung der Charaktere gelingt wunderbar und Stimmung und Vorfreude (sowohl bei den Protagonisten als auch bei den Hörern) werden gekonnt aufgebaut, so dass man als Hörer ebenfalls Lust bekommt, Gothic Land zu erleben und zu erkunden.
Im zweiten Drittel wird es dann blutig und Freude ist nur noch beim Hörer festzustellen, denn die Gäste des Hightech-Parks kämpfen inzwischen ganz klar ums Überleben. Dies ist durchaus hörspieltechnisch-attraktiv umgesetzt, mit viel Kopfkino-Elementen aber irgendwie fehlte zumindest mir stimmungstechnisch das gewisse Etwas. Schade.
Im letzten Drittel habe ich mich leider an der überaus menschlichen Stimme der KI-Avatare gestört. Mir ist durchaus bewusst, dass Stimmen heutzutage von KIs absolut originalgetreu wiedergegeben werden können und Avatare nicht erst seit ALIEN eine durch und durch menschliche Anmutung haben können. Dennoch wäre hier für mein persönliches Kopfkino etwas mehr technische Verzerrung nötig gewesen. Aber vielleicht ist dies auch nur Jammern auf hohem Niveau…
Sprecher
Positiv hervorzuheben sind auf jedem Fall die namhaften Sprecher, die in der nunmehr elften Folge zu Wort kommen dürfen. Lutz Mackensy führt als Erzähler durch die Geschichte. Fabian und Marek Harloff sind ebenso zu hören wie Helmut Zierl (der in jedem Hörspiel eine Bereicherung ist), Werner Wilkening, Eva Michaelis oder Simona Pahl.
Sound
Das Sounddesign mit einem gruseligen Knarren und Quietschen, mit subtil eingespielten musikalischen Elementen oder auch mit dem Flattern und Kreischen der Fledermäuse ist ebenfalls hoch professionell umgesetzt und einem Hörspiel aus dem Hause Europa mehr als würdig. Schreck- und Schockelemente fordern immer wieder Aufmerksamkeit von Hörer.
Mein Fazit:
Ich persönlich bin in dieses Hörspiel trotz des aktuellen Themas und der professionellen Umsetzung nicht ganz reingekommen. Schade, vielleicht muss ich mich dieser Produktion noch einmal mehr widmen, um die Minuten vollends genießen zu können
Mareike Lümkemann
15.10.2023