GRUSELKABINETT - 155 –  Flaxman Low - Der Geist von Baelbrow

Gruselkabinett

155: Flaxman Low - Der Geist von Baelbrow von E. & H. Heron

Titania Medien

Gesamtspielzeit: ca. 51 Minuten

Altersempfehlung ab 14 Jahren

VÖ: 29.11.2019

CD-Cover Gruselkabinett Folge 155 Flaxman Low – Der Geist von Baelbrow

„Etwas über eine Stunde nachdem der junge Mr. Swaffam mit den wenigen, übrig gebliebenen Bewohnern in Richtung des Hotels in der nächst gelegenen Stadt aufgebrochen war, begann das Wetter schlechter zu werden. Es stürmte und schüttete wie aus Kübeln. Mr. Swaffam kam am späten Nachmittag vollkommen durchnässt zurück ins Haus, zog sich als erstes trockene Kleidung an und aß dann mit mir zu Abend. Da er sehr erschöpft war von der anstrengenden Fahrt durch den Sturm, der immer noch nicht nachlassen wollte, beschlossen wir, dass er sich zunächst in der Bibliothek etwas hinlegen würde und ich somit die erste Wache in der Halle und auf den Korridoren übernehmen würde.“

 

Professor van der Voort hat das im Ruf eines Spukhauses stehende Anwesen Baelbrow von der Familie Swaffam gemietet und bedarf nach einigen übernatürlichen Erscheinungen, die er dort hatte, nun dringend der Hilfe seines Freundes Flaxman Low, denn es gab einen ungeklärten Todesfall …

 

Flaxman Low im Einsatz

Flaxman Low ist mal wieder auf Geisterjagd. Auf dem Anwesen der Familie Swaffam spukt es. Dass es dort einen Hausgeist gibt, ist hinreichend bekannt. Doch der hat bisher niemandem ernsthaft geschadet. Neuerdings scheint die geisterhafte Erscheinung es aber auf das Blut seiner Opfer abgesehen zu haben. Einen Todesfall gibt es bereits. Hat jemand den Hausgeist verärgert oder haben die neuen Stücke der ägyptischen Sammlung etwas mit den Vorfällen zu tun? Flaxman Low hat da bereits eine Ahnung.

 

Für Geister-Liebhaber

Folge 155 der Gruselkabinett-Reihe ist mal wieder was für alle Gespenster-Liebhaber. Eine alte Villa, inklusive Hausgeist, mysteriöse Erscheinungen, verstörte Damen und ein ominöser Geruch – das alles noch bei stürmischem Wetter. Mehr geht in einer guten Gruselgeschichte eigentlich gar nicht. So verwundert es auch nicht, dass das Titania-Team den Hörer mit dieser Produktion schnell einnimmt.

 

Wie immer große Stimmen

Nimmt man zu der Story dann noch die namhaften Sprecher, ist auch in dieser Folge der Hörgenuss garantiert. Rolf Berg führt als Flaxman Low auch mit erläuternden Passagen durch das Geschehen. Seiner markanten Stimme lauscht man auch in dieser Produktion wieder gerne, sieht man doch durch das eindrucksvolle Timbre sofort einen stattlichen Geisterjäger vor sich. An seiner Seite agieren ebenfalls überzeugend Eckart Dux als Professor, Reinhild Schneider als ewig junge Tochter und Horst Naumann als Swaffam Senior. Vervollständigt wird das Sprecher-Team durch Sascha von Zambelly als junger und keineswegs abergläubischer Swaffam, Claudia Urbschat-Minuges in der Rolle der Eliza und Marc Gruppe, einem der Titania-Köpfe als Geist.

 

Das Kopfkino lässt einen in der Villa wandeln

Akustisch stimmt es hier ebenfalls. Nicht nur dank blumiger Beschreibungen von Haus, Sturm und Sammlung wandelt man mit den Protagonisten schnell durch das Anwesen. Auch die richtigen Geräusche, welche mal dezent, mal offensiv zum Einsatz kommen, sorgen für das richtige Kopfkino.

 

Lange spannend

Storytechnisch bleibt es lange spannend. Als Hörer ahnt man sicherlich schnell, wo der Spuk seinen Ursprung haben könnte, die Aufklärung kommt jedoch erst ganz zum Schluss. Apropos Schluss. Dieser hätte für mein Empfinden ruhig noch etwa hinaus gezögert werden können. Ich denke jedoch, dass für diese Umsetzung mal wieder die Vorlage verantwortlich ist, an der man sich bei Titania gerne mit bestmöglicher Nähe orientiert.

 

Mein Fazit:

Ein tolles und spannendes Flaxman-Hörspiel, das mit Sprechern und Atmosphäre überzeugen kann und weit mehr Spannung im Angebot hat, als es das Cover auf den ersten Blick vielleicht vermuten lässt. 


Mareike Lümkemann

 

30. November 2019