GRUSELKABINETT - 170 - Eine wahre Vampir-Geschichte

Gruselkabinett

170 - Eine wahre Vampir-Geschichte

Gesamtspielzeit: ca. 59 Minuten

Altersempfehlung ab 14 Jahren

VÖ: 30.04.2021

CD-Cover Gruselkabinett Folge 170

„In der ersten Nacht, die der Graf in unserem Schloss verbrachte, verlief alles ruhig. So dachte ich zu diesem Zeitpunkt jedenfalls. Dennoch schlief ich unruhig und wurde von Albträumen geplagt. Erst sehr viel später wurde mir bewusst, was sich in einem anderen Zimmer des Schlosses zugetragen hatte.“

 

Klappentext: 

Steiermark, 1894: Was hat es mit dem mysteriösen Fremden auf sich, der eines Abends wegen einer Zugverspätung im Schloss der Familie Wronski Unterschlupf sucht? Während Gabriel, der scheue Sohn des Hauses, alsbald ein Herz und eine Seele mit dem Gast ist, erweckt er das Misstrauen seiner Schwester Carmela. Eines Nachts macht sie eine schockierende Beobachtung, die sie zunächst für einen Albtraum hält …

 

Eine wahre Vampir-Geschichte

Die Folge 170 des Gruselkabinetts ist, wie der Titel schon verrät, eine wahre Vampir-Geschichte und wird somit das Herz vieler Vampir-Liebhaber schneller schlagen lassen. Wir werden in ein Schloss in die Steiermark entführt. Dorthin bringt eines Abends der verwitwete Vater zweier halb erwachsener Kinder einen mysteriösen aber äußerst charmanten Gast mit, der es schon bald versteht, fast alle Schlossbewohner in seinen Bann zu ziehen. Lediglich die junge Carmela betrachtet ihn mit einer ausgeprägten Skepsis. Ob das vielleicht an dem Kruzifix liegt, dass das Mädchen seit dem Tode der Mutter um den Hals trägt?

 

Steiermark, 1894

Eine wunderbare Folge ist sie, die aktuelle Folge. Eine wahre Vampirgeschichte, die am Ende es 19. Jahrhunderts in der Nähe von Wien spielt. Ein altes Schloss dient als Schauplatz für das Geschehen und sorgt mit dem gewohnt geliebten Schlosshall und den Beschreibungen des imposanten Gebäudes direkt für die entsprechende Atmosphäre. Auch die gewählte Ausdrucksweise der Akteure sowie den damals noch geltenden strengen Verhaltensregeln versetzen uns Hörer gleich in die richtige Stimmung.

 

Ruhig und intensiv

Stimmung entsteht auch insbesondere durch die ruhige aber intensive Erzählweise der „alten“ Carmela in Person von Arianne Borbach, die uns Hörer als Erzählerin führt und uns so rückblickend an den beängstigenden Erlebnissen teilhaben lässt. Borbach übernimmt diese Aufgabe perfekt und ist zudem mit ihrer markanten weiblichen Stimme die optimale Besetzung für diese Rolle.
Die junge Carmela wird wunderbar realistisch von Luisa Wietzorek gesprochen. Dank ihrer Interpretation sieht man das Mädchen direkt vor dem inneren Auge und leidet mehr als einmal mit ihr mit, wenn sie wieder einmal auf sich alleine gestellt ist und keiner ihre Skepsis gegenüber dem Grafen teilt.

 

Ein fordernder Graf

Die Geschichte selber präsentiert sich kammerspielartig mit seinen überschaubaren Charakteren und dem einzigartigen Schauplatz auf dem Schloss. Der Grusel kommt subtil durch die einnehmende, aber direkte und fordernde Art des Grafen. Wenn man sich etwas mit dem Autor Erik Stenbock beschäftigt, könnte man fast meinen, er hätte sich in dem Grafen selber verewigt, galt Stenbock doch als Dandy mit intensiven Liebesbeziehungen. Eine Liebesbeziehung gibt es in dieser Folge selbstredend auch – allerdings ganz modern zwischen zwei Männern. Wobei, und da nehme ich der Story sicherlich nicht zu viel vorweg, nur einer wirklich liebt, der andere hingegen eher seinen persönlichen Vorteil sieht.

  

Mein Fazit:
Eine intensive und äußerst stimmungsvolle Folge der Gruselkabinett-Reihe, die neben Sprechern und Story mit  einem gänsehautverursachenden, beeindruckenden Klavierspiel begeistert.


Mareike Lümkemann

 

02.05.2021