GHOSTBOX - Staffel 3

„David, sag ihnen, dass sie dir folgen sollen. In Kammer 25e. – Folgen? Wieso? Ich, ich… Die Arbeiter wissen, wo Kammer 25… - Auch du hast dir deine Belohnung verdient, David. Nach all der Zeit. Du hast mir treue Dienste geleistet. – Äh, ich… Ich verstehe nicht. Es… Was ist in Kammer 25e? – Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass dort eine Menge Gold auf euch wartet? – Äh, nein. Eher nicht. – Du bist ein intelligentes Wesen, David. Trotzdem ist Kammer 25e eine wahre Schatzkammer. Zumindest für mich. – Kim? Wie, wie meinst du das? – Weißt du, was die alten Ägypter mit ihren Arbeitern gemacht haben, nachdem sie die Pyramiden für die Könige fertiggestellt hatten? – Sie wurden lebendig darin begraben. – Ganz recht. Und nun geh, David. Zeige ihnen den Weg. – Kim… Ich… Das kannst du nicht machen! Du brauchst mich. Du brauchst mich doch noch. – Nein, David. Jetzt nicht mehr.“

Niemand entkommt Kim Isaak: Mit Hilfe des Popsongs "Follow me" sowie einer lückenlosen Gedankenüberwachung per B-LED hat die fanatische KI die Menschheit unterjocht. Es bleibt nur noch eine Hoffnung: Thomas Koch hat einen Computervirus entwickelt, mit dem er Isaaks geheime Serverfarm infizieren will. Für die vier Rebellen um Lena Gruenwald beginnt eine atemlose Jagd um den halben Globus. Denn ihre Verfolger sind den letzten freien Menschen bereits dicht auf den Fersen.

Finale

Ein Jahr nach der zweiten Staffel ist es endlich soweit, zum letzten Mal beschwört Ivar Leon Menger mit seinem Sci-Fi-Thriller eine beklemmende Zukunftsvision herauf. Die übermächtige KI Kim Isaack will die totale Versklavung der Menschheit – eine äußerst beängstigende Vorstellung. Dabei war der Grundgedanke der Ghostbox eigentlich gar nicht so schlecht: auf der Ghostbox sollen Hinterbliebene ihre Verstorbenen besuchen können, Erinnerungen sollen bewahrt werden. Dass sich daraus eine übermächtige künstliche Intelligenz entwickeln könnte, das hätte sicherlich niemand ahnen können. Dass diese KI dann auch noch die Weltherrschaft und das Ende der Menschheit anstrebt, wohl noch weniger. Gut, dass es da die Gruppe um Thomas Koch, Lena Gruenwald, Benno Graul gibt, die sich der KI entgegenstellen. Ihr Bestreben, Kim Isaak zu vernichten, und das Leben vieler anderer werden in der finalen Staffel in verschiedenen Zeitsprüngen und Erinnerungssequenzen beleuchtet.

Anspruchsvolle Zeitsprünge

Apropos verschiede Zeitsprünge und Erinnerungen – davon gibt es in dieser Staffel wirklich recht viele. Ich empfehle daher jedem Hörer, die vorherigen Staffeln noch einmal zu hören. Das frischt zum einen eigene Erinnerungslücken auf und zum anderen erhöht es den Hörgenuss doch ganz ungemein, kommt man doch gleich wieder viel besser in die Story und die Geschehnisse rein. Auch sollte man sich für diese Produktion die Zeit nehmen, die sie verdient. Auf Grund der verschiedenen (zeitlichen) Ebenen ist „Die Gespeicherten“ nämlich recht komplex und mitunter auch wirklich anspruchsvoll. Einfach nur nebenbei hören, dass geht bei der finalen Ghostbox-Staffel gar nicht – by the way: das verdient die Ghostbox aber auch nicht.

ALLE sind dabei

Diese Produktion ist unsere Aufmerksamkeit von der ersten bis zur letzten Minute der knapp 11 Stunden wert. Neben der großartigen Story aus der Feder von Ivar Leon Menger hat hier natürlich die Sprecher-Riege großen Anteil. Wie in den Vorgängern auch schon ist hier das Who-is-Who der deutschen Hörspiel- und Synchron-Sprecher zu hören. Es fängt bei David Nathan, Yvonne Greitzke, Rainer Fritzsche, Nico Sablik, Maximiliane Häcke und Tobias Kluckert an und hört zum Beispiel mit Tobias Meister, Erich Räuker, Detlef Bierstedt, Gerrit Schmidt-Foß, Torsten Michaelis und Till Hagen auf. Und glaubt mir, damit ist noch nicht mal die Hälfte des gesamten namhaften Casts genannt.

Sound, Musik und Mischung

Und bei solch einem Aufgebot ist es natürlich auch nicht verwunderlich, dass auch auf den Ebenen Sound, Musik und Mischung auf dem höchsten Niveau gearbeitet und abgeliefert wird! Tommi Schneefuß von sound of snow in Berlin war hier erneut am Werke und hat zusammen mit seinen Kollegen Henrik Cordes, Trevor U. Hurst, Jörg Klinkenberg und sogar Autor Ivar Leon Menger ein außergewöhnliches Hörerlebnis geschaffen, dass vom ersten Ton an begeistert.

Mein Fazit:
Ein spannendes, sich teilweise überschlagendes Finale der Ghostbox –Reihe, das allerdings mit seinen vielen Zeitsprüngen recht anspruchsvoll daherkommt. Nehmt euch Zeit, hört die Vorgänger vorher noch einmal und taucht dann ab in die beängstigende Ghostbox-Welt, in der Hoffnung, dass am Ende das Gute siegen wird…