Saphir Tonart / Amüsement Musik- und Medienmanagement
Gesamtspielzeit: ca. 68 Minuten
VÖ: 27.01.2023
Empfohlen ab 12 Jahren
„Während ich mich auf dem alten Drahtesel den steilen Weg durch den Wald hinauf abmühte, weilten meine Gedanken unentwegt bei Alina. War es Liebe auf den ersten Blick? Ich weiß es nicht. Ich wusste nur, dass ich mich sofort in ihren dunklen, unergründlichen Augen verloren hatte. (…) Scheiße verdammt. Dämlicher Köter. Wenn ich herausfinde, wem du davongerannt bist, der kann was erleben. Was willst du noch? Na, los! Verschwinde! Hast du nicht gehört? Oder soll ich dir Beine machen? Sieh doch, was du angerichtet hast. Jetzt muss ich schieben und Milch gibt es auch keine mehr!“
Klappentext:
Erich Treskow erbt von seinem Onkel Karl-Heinz ein altes Haus in der Grafschaft Arnstein. Es wurde auf den Kellergewölben einer ehemaligen Templerburg errichtet. Nach kurzer Zeit hat Erich das Gefühl, nicht allein in dem Haus zu sein. Spukt es an der alten Burgstätte? Welche Bedeutung hat das rätselhafte blaue Licht? Gemeinsam mit seiner neuen Freundin Alina begibt sich Erich auf Spurensuche – und entdeckt ein schreckliches Geheimnis …
Ein Erbe in Arnstein
Wieder einmal führt uns eine Folge der Geisterstunden in die Grafschaft Arnstein. Erich Treskow hat hier ein altes Gebäude von seinem verstorbenen Onkel geerbt, der das ehemalige Landschulheim vor einigen Jahren erworben hatte. Warum, dass weiß niemand. Vor allen dem Einheimischen ist dieser Kauf schleierhaft, soll es in dem alten Gemäuer doch sogar spuken. Auch Erich fühlt sich schon bald nicht mehr ganz sicher in dem Haus, zumal auch er das rätselhafte blaue Licht im Außenbereich immer wieder sieht. Von seiner neuen Bekannten aus Arnstein erfährt Erich dann, dass es in dem Haus einen Schatz geben soll. Wird er es wagen, in den Kellergewölben nach diesem zu suchen?
Stimmungsvolle Spannung
Nachdem mich die Vorgängerfolge nicht vollends überzeugen konnte, so hat mich diese Episode der Geisterstunde voll und ganz gepackt. Auch wenn mir Norbert Langer als Erzähler sehr gut gefallen hat, so hat mich die Stimme von Sascha Rotermund, der hier sowohl die Hauptperson Erich Teskow spricht als auch als Ich-Erzähler durch die Folge führt, echt begeistert. Er spricht beide Rollen mit viel Charisma und stets voller Hingabe. Zudm versteht er es, auch den leicht naiven Touch des Berliner Junggesellen rüberzubringen, der anscheinend mit Damen noch nicht so viel Berührungspunkte hatte.
An seiner Seite agiert – ebenfalls überzeugend – Cindy Walther als Alina. Auch sie spielt ihre Rolle authentisch und nicht nur Treskow gegenüber sehr glaubwürdig.
Als weitere bekannte Stimmen bekommen wir zum Beispiel Santiago Ziesmer, Martin Sabel oder Reiner Schöne zu hören.
Geschichte
Die Geschichte (wieder ein Original-Drehbuch von Sven Schreivogel) gefällt mir ebenfalls sehr gut. Die geisterhafte Stimmung des alten, verlassenen Hauses mit der dunklen Vorgeschichte aus der Zeit der Templer kommt absolut rüber. Mir hat es zudem sehr zugesagt, dass die Story wieder im Ende es letzten Jahrhunderts verortet ist. In den Zeiten ohne Handy, Istagram und fliegenden Drohnen sind Gruselgeschichten, Spuk und Tempelritter einfach deutlich glaubwürdiger.
Sound
Die vorliegende Hörspielfassung kommt auch in Sachen Sound und Geräuschen überzeugend stimmungsvoll daher. Den aufsteigenden Nebel sieht man ebenso vor dem inneren Auge wie den mysteriösen, scheinbar verwahrlosten Hund, der immer wieder um das Haus schleicht.
Mein Fazit:
Diese Folge der Reihe hat mir bis dato am besten gefallen, was zum einen der stimmungsvollen Story geschuldet ist zum anderen aber auch an der klasse Sprecherleistung. Ich freue mich schon auf die nächste Folge.
Mareike Lümkemann
16.04.2023