Saphir Tonart / Amüsement Musik- und Medienmanagement
Gesamtspielzeit: ca. 65 Minuten
VÖ: 02.12.2022
Empfohlen ab 12 Jahren
„Da Jochen in seinem Familien- und Freundeskreis noch nie über die Ereignisse in der Grafschaft Arnstein gesprochen hatte, aus Angst, dass niemand ihm glauben würde, konnte Frank die Reaktion seines Freundes zu erst nicht nachvollziehen. Daraufhin erzählt Jochen zum ersten Mal von der Wandertour und deren Folgen. – Puh. Wow. In der Tat, sehr seltsam. Allerdings habe ich auch schon merkwürdiges erlebt. Weißt du, in meiner Kindheit habe ich ein übersinnliches Erlebnis gehabt. Damals wohnten wir in einem alten Bauernhaus. Das Haus hatten meine Eltern kurz zuvor gekauft und zu einem Teil schon renoviert. Eines Abends, bei Einbruch der Dämmerung, stieg ich auf den Dachboden. Da sah ich plötzlich eine Gestalt, die auf einem Dachbalken schwebte. Sie hatte kein Gesicht und war irgendwie durchsichtig.“
Klappentext
Ein TV-Bericht über den rätselhaften Fall eines Komapatienten erinnert Jochen an die Ereignisse in der Grafschaft Arnstein. Der 16-jährige Sebastian war in der Nähe von Mordians Gruft, die vor fünf Jahren zerstört wurde, leblos aufgefunden worden. Jochen verfolgt eine Spur, die ihn mitten ins Moor, zum Kloster „Heilig Blut“ führt. Dort trifft er auf den seltsamen Pater Philippe Lemarque, der ihm erklärt, dass sein Vorfahre Mordian Treskow zurückgekehrt sei. Doch wie ist das möglich?
Direkt weiterhören
Mordians Rückkehr schließt direkt an seine Vorgängerfolge an. Wenn man die Folgen digital hintereinander hört, wird man wahrscheinlich gar nicht merken, dass man schon mitten in der neuen Folge ist. Und dennoch ist es gelungen, dass man diese Folge auch einzeln hören kann: Jochen kennen wir ja schon aus „Die Nacht der zwei Monde“. Er ist erneut die Hauptfigur dieser Folge und kehrt in die Grafschaft Arnstein, zurück, welche schon in der ersten Folge der Geisterstunde der Ort des Geschehens war. Wieder wird er mit Mordian Treskow konfrontiert, welche den gleichen Namen trägt wie er. Ist Mordian diesmal tatsächlich zurückgekehrt?
Stimmen
Auch diese Folge der Geisterstunde wartet mit bekannten Stimmen auf. Norbert Langer als Erzähler ist natürlich wieder dabei und auch Patrick Bach, Jannik Endemann, Gabriele Libbach oder Klaus Krückemeyer sind zu hören und sollen stellvertretend für den gesamten Sprechercast hier genannt werden.
Story
Die Story hat mir im Vergleich zum Vorgänger nicht ganz so gut gefallen. Vielleicht liegt es daran, dass der Titel schon zu viel verrät? Ich weiß es nicht. „Die Nacht der zwei Monde“ erschien mir irgendwie eingängiger, hier habe ich gebannter gelauscht.
Dennoch gefällt mir das Konzept, bekannte Protagonisten und Orte aufzugreifen und weitere Geschichten mit ihnen zu erzählen. Auch wenn die nächsten beiden Folgen, und da nehme ich bestimmt nicht zu viel vorweg, „wirkliche“ Einzelhörspiele sind, welche zwar Parallelen aufweisen aber trotzdem komplett losgelöst von Mordian und Co sind.
Viel Charme
Die Machart, der Sound, ja die ganze Produktion von „Mordians Rückkehr“ ist gut durchdacht und wartet mit einem stimmungsvollen Soundkonzept auf. Viel detaillierte Hintergrundgeräusche wie Vogelgezwitscher, Kirchenglocken oder Hintergrundmusik erfreuen das Ohr ebenso wie die authentischen Sprecher oder der unheimliche Hall, der hier und da auf ihre Stimmen gelegt wird.
Mir gefällt außerdem der 80er-Jahre-Charme, der sich nicht nur auf Grund der zeitlichen Verortung einstellt und die Qualität keineswegs schmälert. Ganz im Gegenteil. Ich höre solche ruhigeren Produktionen gerne, die mit Machart und Konzept überzeugen und nicht nur auf Blockbuster-Sounds und Action setzen.
Mein Fazit:
Eine schöne Folge, die man gut weiterhören kann, wenn einem „Die Nacht der zwei Monde“ gefallen hat. Sprecher und Machart erfreuen hier auf jedem Fall echte Kassettenkinder.
Mareike Lümkemann
29.03.2023