ED GATE - Die Mutter aller Hörspiele
3: Der Dämonenvertrag
Lübbe Audio
Gesamtspielzeit: ca. 70 Minuten
VÖ: 29.06.2018
„Nein, meine Herren. Es ist diesmal keine Bedrohung von weltweitem Ausmaß. Es ist eher, naja, sagen wir mal … eher ein häusliches Problem. Meine Güte! Es ist aber auch so weich. Das hört ja gar nicht auf. Ich hätte natürlich meinen Cragganmore gefragt, aber ich fand man soll turtelnde Menschen ja generell vielleicht nicht stören, wenn es nicht unbedingt sein muss. Daher dachten wir… (…) Ich kann nicht mehr. Dieses Fell! Diese Wärme! Ich geh´ kaputt.“
Das restliche Team ist in verdientem Kurzurlaub, nur Ed und Shawn haben das nicht so richtig mitbekommen. Blöderweise erwacht genau jetzt ein uralter Feuer-Dämon in den Katakomben des Sir Mc Mac of Off und so müssen Ed und Shawn alleine ran. Können sie das Ungeheuer mit der geheimen und uralten Schrift bändigen? Wie klingt ein Baby-Dämon? Und wo ist das Tintenfässchen? Diese und andere Antworten kennt nur: Ed Gate!
Yeah! Weiter geht es mit diesem wunderbaren Klamauk in dem die beiden unerfolgreichen Privatdetektive Ed Gate und Shawn Goth die Hauptrolle spielen dürfen. Wer die Vorgängerfolgen schon gehört und für gut befunden hat, der wird auch an dem Dämonenvertrag seine Freude haben, denn der Wortwitz (gerne auch mit Hinweisen auf eben diesen) kommt auch in Folge drei nicht zu kurz. Ganz im Gegenteil. Ein Großteil dieses Hörspiels besteht aus unsinnigen Gesprächen oder doppelt-gemoppelten oder auch überflüssigen Situationsbeschreibungen. Wer jetzt denkt, was soll denn dies? Braucht man das überhaupt? Dem kann ich getrost antworten: Dies braucht man zwar nicht, aber es macht dennoch Spaß. Es macht sogar großen Spaß, diesem wunderbar und bis ins kleinste Detail durchdachtem Wortwitz, diesen skurrilen Dialogen zu lauschen. Denn diese sind trotz aller Überflüssigkeit so wunderbar konzipiert, dass man einen gewissen Anspruch nicht verleugnen kann. Und da das Ganze immer ganz kurz an der totalen Albernheit vorbeischrappt, kann man auch hier wieder von einem ganz großen Kino für die Ohren sprechen.
Auch die Eigenschaften der Haupt-Charaktere Ed und Shawn werden in dieser Folge wunderbar herausgearbeitet. Spätestens zum Ende der Folge ist daher dann auch jedem Hörer klar, dass Shawn weder eine Sportskanone noch ein mutiger Superheld ist. Und dass Ed nicht gerade als einer der hellsten Sterne unter der Sonne zu bezeichnen ist, war sicherlich auch schon vielen vorher klar. Und dennoch sind die Szenen, in denen beide ihr wahres Ich offenlegen einfach klasse und sogen für große Unterhaltung, denn auch auf das Offensichtliche kann immer noch mal ein Schippchen draufgesetzt werden. Oder kanntet ihr vor dem Hören von Folge Drei schon alle Wortspielchen rund ums Feuer…?
Ein wunderbarer Ohrenschmaus dieser Folge sind meiner Meinung nach die Kommentare von Sir Mc Mac of Off, der seine Finger einfach nicht von Rüdiger lassen kann. Rüdigers Identität ist zudem lange Zeit ein Geheimnis und wird erst im Laufe des Hörspiels offenbart. Von daher sei an dieser Stelle vorerst nur verraten, dass Rüdiger sehr sensibel ist und über ein extrem-extrem-flauschiges Fell verfügt. Aber hört am besten selber. Dieser Running-Gag darf ruhig erst mal ausgereizt werden…
Das Hörspiel-Genre an sich kommt in dieser Folge selbstredend auch nicht zu kurz. Natürlich nicht. Die „Mutter aller Hörspiele“ kokettiert regelrecht damit, ein Hörspiel zu sein. Dem Hörgenuss an sich schadet das selbstredend nicht und dem eingefleischten Hörspiel-Fan zaubert es an so manchen Stellen sicherlich ein Lächeln ins Gesicht.
Mein Fazit:
Hier halte ich es einfach wie das Booklet und gebe einfach das Motto aus: Make Hörspiel GATE again. Dem ist doch wohl nichts hinzuzufügen. Gar nichts – außer vielleicht einem Boah Ale…! In diesem Sinne: PROST!
Mareike Lümkemann
6. August 2018