DRIZZT – DIE SAGA VOM DUNKELELF
9 – Die silbernen Ströme
PHANTASTISCHE HÖRSPIELE LAUSCH
„Auch wenn wir Luskan den Rücken kehrten, sollte der dunkle Arm der Stadt noch lange nach uns greifen. Direkt im Zentrum der Stadt erhob sich ein seltsames Gebäude, das von der machtvollen Aura der Magie umgeben war: der Turm des Erzmagiers von Luskan. Neben dem Hauptturm hatte das Bauwerk vier Nebentürme, welche den Magiern zugeteilt waren, die dem Erzmagier am nächsten standen. … Sydney war eine junge Zauberin im Hauptturm, die ihrem Meister Dendybar dem Bunten diente. Sie gab sich ihm gegenüber loyal, obwohl ihr ganzes Streben nur einem Zweck diente: dem Erlangen von Macht! Aber auch Dendybar, der Meister des Nordturmes war bekannt für seine Härte und Machtbesessenheit. “
Im neunten Abenteuer des Dunkelelfen Drizzt Do’Urden macht sich dieser mit seinen Begleitern Bruenor, Wulfgar und Regis auf, Mithril-Halle zu finden. Dies ist der Geburtsort des Zwerges und die genaue Lage der sagenumwobenen Mienen ist unbekannt. Somit wird die Reise der vier Freunde zu einem einzigen großen Abenteuer: Sie müssen sich nicht nur gegen diverse Gegner wie Diebe, Barbaren, Orks oder Pegasusse behaupten, sondern werden auch noch verfolgt. Die Magier von Luskan, unter ihnen die junge Zauberin Sydney, wollen über Drizzt an den gesprungenen Kristall kommen, durch den schon der größenwahnsinnige Zauberlehrling Akar Kessel (kurzfristig) enorme Macht erhalten hat. Auch Regis hat einen Feind im Nacken, den unheimlichen Entreri. Dieser möchte den roten Rubin zurück haben, der sich momentan im Besitz des Halblings befindet. Genügend Potential für ein besonders aufregendes Hörspielabenteuer, welches diesmal den Schwerpunkt nicht auf Action und Kampf sondern auf ein Abenteuer voller Handlung legt. Somit ist diese Folge äußerst abwechslungsreich und kurzweilig, denn selten haben der Dunkelelf und seine Freunde so viel in 80 Minuten erleben dürfen. Kurz: Dies ist ein Hörspiel von Feinsten –eben ein Hörspiel von Lausch!
Hörspiel mit Potential
Wer gedacht hat, dass mit der sechsten Folge um den Elfen Drizzt auch dessen Abenteuer bei Lausch vorbei sind, der irrt. Günter Merlau hat das Potential in dieser Hörspielreihe erkannt und vertont nun sicherlich genauso erfolgreich die Romanserie „Die vergessenen Reiche“ des amerikanischen Autors R.A. Salvatore, welches die wahrscheinlich größte und längste Romanreihe des Fantasy-Autors ist. Das erste Buch der Serie mit dem Titel „Der gesprungene Kristall“ erschien im November 1991 und ist inzwischen in der fünften Auflage erhältlich. In dieser nun schon 16-teiligen Romanserie tauchen wieder die uns bekannten Akteure aus den Drizzt-Abenteuern auf und kämpfen gegen übermächtige, megalomane Zauberlehrlinge, Orks, Oger, Riesen, Barbaren, und sonstige Kreaturen. Also genau die richtige Grundlage für ein erfolgreiches Hörspiel. Und nicht nur der Fantasy-Markt dankt es Merlau. Auszeichnungen stehen bei Lausch an der Tagesordnung. So wurde Drizzt zum Beispiel mit dem Bronzenen Hörspiel-Award im Jahr 2006 für die beste Serie für Erwachsene ausgezeichnet. Eine Auszeichnung die ich nur bestätigen kann, denn wie die anderen Hörspiele von Lausch befindet sich auch Drizzt auf einen sehr hohen Niveau. Von daher sollte man schon die nötige Zeit zum Hören investieren, denn es gibt viele Akteure und ebenso viele Schauplätze, großartige, über die Grenzen des Hörspiels hinaus bekannte Sprecher und eine energiegeladene und äußerst atmosphärische Geräuschkulisse.
Auf richtige Geräusche legt man Wert
Dass man auf richtige Geräusche bei Lausch besonderen Wert legt, beweist wohl unter anderem die Aktion auf der diesjährigen Role Play Convention in Münster. Dort hat man den Besuchern die Gelegenheit gegeben, sich auf den neuen Drizzt-Folgen (10 und 12) zu verewigen. Orkgebrüll und tapferes Kampfgeschrei wurde benötigt – eine Chance, die sich viele Besucher selbstverständlich nicht nehmen ließen. Aber nicht nur durch solche Aktionen, die zudem dem Abverkauf sicherlich nicht schaden, soll Drizzt laut eigenen Aussagen von Lausch zur aufwendigste Fantasy-Vertonung seit „Der Herr der Ringe“ geworden sein.
Mein Fazit:
Ich persönlich kann die Hörspiele von Lausch und somit auch die um den Dunkelelfen Drizzt Do’Urden und seine Freunde nur wärmstens empfehlen. Das besondere Highlight dieser Serie ist meiner Meinung nach die Stimme von Tobias Meister, der sowohl Drizzt als auch den Erzähler gibt. Diese ist dermaßen wohltuend und macht so viel Spaß beim Hören, dass ich jedem nur raten kann, sich selber davon zu überzeugen. Wer es nicht tut, hat schlicht und einfach etwas verpasst!
5. Juni 2008