DreamLand-Grusel
Folge 46 – Es begann an Halloween...
DreamLand Productions
Gesamtspielzeit: 60 Minuten
VÖ: 16. Oktober 2020
Empfohlen ab 16 Jahren
„Ich hoffe, der Kakao wärmt Sie beide etwas auf. Er kommt zwar aus dem Automaten und schmeckt nicht besonders, aber er erfüllt seinen Zweck, wenn es draußen so kalt ist wie heute. – Danke, Detective Fellows. Er ist sehr gut. – Ah, der ist noch heiß. Aber danke. – Es tut mit leid, dass ich Sie wieder wegen eines Verbrechens vernehmen muss, Jennifer. Aber, da Sie nun mal den Wagen des jungen Mannes gefunden haben… – Eine Leiche haben Sie diesmal aber nicht gefunden, oder? – Nein, und der dichte Schneefall hat alle Spuren vernichtet, bis auf das Blut im Auto. Daher vermuten wir einen weiteren Mord.“
Schon als Kind habe ich Halloween geliebt; die Süßigkeiten, die Kostüme, Dad beim Aushöhlen der Kürbisse zu helfen, die unsere Veranda zierten und durch den flackernden Kerzenschein in ihrem Inneren zu unheimlichem Leben erweckt wurden... Halloween, das bedeutete länger aufbleiben und im Kreis der Familie auch mal einen Horrorfilm schauen zu dürfen.
Es war die Nacht in der die Monster Ausgang hatten und in Grüppchen von Haus zu Haus durch unsere kleine Stadt zogen. Gruselig sahen sie ja manchmal schon aus, aber man wusste, dass man sie leicht mit Popcorn und einem Schokoriegel bestechen konnte.
Erst Jahre später holte mich die grausame Gewissheit ein, dass es da draußen wirklich Monster gibt. Und von denen hat man weit Schlimmeres zu erwarten, als „Süßes oder Saures“…
Eine Ich-Erzählerin
Jennifer Craven führt uns als Ich-Erzählerin durch die Geschichte und wir erfahren von einem schrecklichen und blutigen Überfall an Halloween. Im weiteren Verlauf der Geschichte scheint es, als wäre die junge Dame wirklich vom Pech verfolgt, kommt sie mit ihrer Freundin doch immer wieder in heikle Situationen. Da der ermittelnde Polizist ebenfalls vom Schicksal gebeutelt ist, nimmt er es mit der Aufklärung sehr ernst. Ob er die blutigen Übergriffe aufklären kann?
Beängstigend ohne Geister
Folge 46 ist schon wieder eine Dreamland Grusel, welche irgendwie anders ist als ihre Vorgänger. Sie weniger gespenstisch dafür erschreckend real. Als Hörer bekommt man hier keine Geister oder Dämonen präsentiert, dafür Morde und Überfälle, die unter die Haut gehen und enormen Thriller-Charakter haben. Mir persönlich gefällt diese Art von „Unterhaltung“, diese reale, tatsächlich mögliche Angst, die Situationen, in die man wahrhaftig geraten könnte. Durch die Ich-Erzählerin Jennifer ist man zudem noch näher am Geschehen, was den Realitätsfaktor noch einmal erhöht.
Als wäre man auch auf der Party
Entsprechend realistisch sind neben der Story somit natürlich auch die Geräusche. Dank entsprechender Betonungen oder Untermalungen fühlt man sich zum Beispiel ebenfalls gleich als Mitglied besagter Party und sieht die Feiernden vor dem inneren Auge – quasi mittendrin, statt nur dabei.
Personen und Sprecher
Und auch die Personen sind so gut durchdacht, dass auch sie schnell entsprechende Form annehmen. Von Anne Harris, der beste Freundin der Hauptakteurin hat man ebenso ein Bild im Kopf wie von Detective Fellows, dem trauernden aber ehrgeizigen Cop.
Dass die Personen so lebhaft agieren, hat sicherlich auch mit ihren Besetzungen zu tun, welche allesamt ihre Rollen für mein Empfinden sehr authentisch sprechen. Sara Wegner und Ilka Körting führen die Damen-Riege an und Peter Lontzek überzeugt stellvertretend für seine männlichen Sprecherkollegen als Tom Fellows.
Mein Fazit:
Eine moderne und spannende Folge der Dreamland Grusel-Reihe, welche mit einem wirklich überraschenden Ende aufwartet. Eine Folge, die auch ohne Geister eine Menge Gänsehaut erzeugen kann.
Mareike Lümkemann
11.06.2021