DreamLand-Grusel - 43- Die weiße Frau

DreamLand-Grusel

Folge 43 – Die weiße Frau

DreamLand Productions

Gesamtspielzeit: 70 Minuten

VÖ: 29. Mai 2020

Empfohlen ab 16 Jahren

CD-Cover DreamLand-Grusel, Folge 43

„Die polizeilichen Untersuchungen dauerten bis zum späten Nachmittag. Anne Bloom hatte dem Kommissar sowohl von ihrer nächtlichen Erscheinung als auch von der unheimlichen Begegnung mit dem schwachsinnigen Keschmer im Park berichtet. Weshalb wusste er vom Tod des Mädchens? Entgegen ihrer Befürchtung interessierte sich der Kommissar für die Geistererscheinung und die Legende um die weiße Frau. Es gab ihr Mut und sie nahm sich vor, nach dem Abendessen in der Bibliothek Nachforschungen über diese Erscheinung anzustellen.“

 

Im Mädcheninternat auf Schloss Hohenbrück geht die Angst um.

Eine unheimliche Geistergestalt soll alle 20 Jahre ihr Unwesen treiben. Was ist an dieser Geschichte dran? Was ist Wahrheit, was Legende? Kann die Englischlehrerin Anne Bloom den unheimlichen Geschehnissen Einhalt gebieten, bevor das nächste Mädchen stirbt?

Gibt es sie wirklich…? …die weiße Frau?

 

Diesmal entführt uns Dreamland Grusel in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. In einem Mädcheninternat geht ein Geist um. Dies glaubt zumindest die Englischlehrerin Anne Bloom, die die Erscheinung mit eigenen Augen gesehen hat. Doch ihre Kollegen halten sie nicht für eine qualifizierte Augenzeugin oder verschließen aus Angst vor einem Skandal die Augen. Als dann aber Mädchen sterben, kann auch die Direktorin nicht länger die Augen verschließen. Wird die engagierte Lehrerin die Beweggründe des wandelnden Geistes herausfinden oder kann sie dem Geist gar helfen?

 

Nachts im Internat

„Die weiße Frau“ zieht den Hörer sofort in ihren Bann. Ohne große Erläuterungen befindet man sich nachts in einen Mädcheninternat und sieht sich mit den Erscheinungen, der Situation ebenso konfrontiert wie die Hauptperson die Englischlehrerin Anne Bloom. Diese ist äußerst engagiert und ermittelt auf eigene Faust, was es mit der Erscheinung auf sich haben könnte. Dabei geht es mitunter ganz schön unter die Haut, schließlich ist sie „live“ dabei, als ein weiteres Mädchen im See untergeht. Eine Szene, die sehr intensiv und beängstigen ist und mich als Hörerin stark berührt hat.

Als Hörer wird man übrigens immer wieder gefordert, wenn erneut „schlimme Dinge geschehen“ und Gespräche durch diese Ereignisse unterbrochen werden. Das Spiel mit der Perspektive klappt hier sehr gut und unterstützt so auch das Kopfkino.

 

Schwarz-Weiß-Filme im Kopf

Die Story stammt von Raimund Junker, der diese nach einem Roman von H.G. Francis entwickelt hat. Sie erinnert mit Atmosphäre und Schauplatz etwas an Edgar Wallace Erzählungen, was mich aber keineswegs gestört hat. Ganz im Gegenteil, die Bilder, die sich in Anlehnungen an alte Schwarz-Weiß-Filme in meinem Kopf eingestellt haben, haben für mich die Atmosphäre, die Stimmung im Mädcheninternat Schloss Hohenbrück noch einmal verdichtet. Auch wenn man als Hörer im Verlauf der Geschichte ahnen mag, was es mit der weißen Frau auf sich hat, wartet doch das Finale noch mit einer kleinen Überraschung auf. Das Ende an sich hätte aber für meinen Geschmack noch mehr zelebriert werden können. Aber dies mag auch Ansichtssache sein.

 

Die Sprecher-Riege

Die Sprecher-Riege wartet sowohl mit bekannten als auch mit weniger bekannten Stimmen auf. Christian Wegand führt einmal mehr als Erzähler durch die Geschichte und gibt erläuternde Infos, ohne dabei zu viel in die Story einzugreifen oder gar den Spannungsbogen zu beeinflussen. Dascha Lehmann ist Anne Bloom und ich habe ihr die Rolle der jungen Lehrerin sofort abgenommen. An ihrer Seite agiert Dirk Hardegen als Dr. Emil Lohmann und er hat auch diese Folge mit seiner professionellen, aber wandelbaren Art sehr bereichert. Karin Lieneweg ist die Direktorin und auch sie spielt ihre Rolle authentisch. Zudem lohnt sich auch hier wieder ein Blick ins Bookelt, in dem wie immer noch einige weitere bekannte Namen zu finden sind.

 

Beste Grusel-Atmosphäre

Für Sound und Endmix ist wie immer Tom Steinbrecher verantwortlich. Wie schon erwähnt ist mir insbesondere die Szene am Teich sehr unter die Haut gegangen. Dank Perspektive und Intensität zählt sie zu meinen Highlight-Szenen dieser Folge.

Selbstredend kommt aber auch im weiteren Verlauf des Hörspiels beste Grusel-Atmosphäre auf. Durch entsprechende Geräusche sieht man direkt die Gänge der Internatszimmer vor sich und fühlt sich wie eine weitere Bewohnerin des Schloss-Internats - egal ob im Zimmer, in der Bibliothek oder gar im dunklen Keller.

 

Mein Fazit:

Eine gelungene Dreamland-Grusel-Folge, welche mit Titel und stimmungsvollem Cover dem Hörer schon die Richtung weist. Dabei hält die Folge manch intensive Szene für den Hörer bereit und wartet im Finale mit einen kleinen Überraschung auf.


Mareike Lümkemann

 

18.04.2021