Uwe Voehl
Dorian Hunter -Hexenhammer
DIE INQUISITORIN
Zaubermond Audio
Gesamtspielzeit: ca. 540 Minuten, 2 MP3-CDs
VÖ: 07. Juni 2019
„Ich war schneller vorangekommen, als ich gehofft hatte. Obwohl ich versteckte Pfade genommen und jedem aus dem Weg gegangen war, erreichte ich schon kurz nach Mittag Blomberg. An einem Weiher machte ich Rast. Weit und breit war kein Mensch zu sehen und lautes Vogelgezwitscher war das einzige Geräusch, das zu vernehmen war. Da die Sonne hoch und heiß am Himmel stand, fühlte ich mich verschwitzt. Mehr noch aber hatte ich das Gefühl, dass noch immer das Blut und der Schmutz der vergangenen Nacht an mir klebten. Also zog ich mich aus, versteckt die Kleider mitsamt dem Bündel unter einem Busch und watete ins Wasser. Bis zum Kopf versank ich darin. Als ich wieder ans Ufer schritt, fiel mir auf, wie still es auf einmal geworden war. Die Vögel waren verstummt, als wollten sie den Atem anhalten. Und ich spürte, wie mir eine Gänsehaut über die nackten Schultern kroch.“
Der Baron Nicolas de Conde hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, um die Unsterblichkeit zu erlangen. Sein Versuch, Asmodi zu betrügen, scheiterte, und innerhalb einer einzigen Nacht wurden de Condes Frau Isabelle und seine Kinder im finsteren Wald von Wölfen zerrissen. Blind vor Schmerz ruft de Conde den Teufel ein weiteres Mal an. Und schließt einen weiteren Pakt. Mit einem weiteren Opfer. Ihr Name: Charlotte de Conde ...
Ein Hunter-Spin-Off
Die Hörspiel-Reihe Dorian Hunter genießt inzwischen ja schon Kultstatus. Und da Hunters „intensive“ Vergangenheit extrem viel Potential und Geschichten bereithält, ist dieses Spin-Off wahrscheinlich schon lange überfällig gewesen.
Und somit ist das Spin-Off HEXENHAMMER anders als Hunter, handelt es sich doch um einen komplett eigenständiger Roman von Uwe Voehl. Das betont auch die Art der Darbietung, denn diese Produktion ist kein Hörspiel sondern wird als atmosphärisches Hörbuch u.a. von Stephanie Kellner und Thomas Schmuckert eingelesen und ist sagenhafte 590 Minuten lang. Da darf und muss man sich also durchaus Zeit für nehmen...
Einblicke in die Zeit der Hexenverfolgung
Diese Zeit habe ich mir selbstverständlich gerne genommen, muss aber sagen, dass ich mich am Anfang mit der Inquisitorin etwas schwer getan habe. Ob es an der Story im Kloster von Asmodi und den dortigen Verhältnissen und Zuständen lag oder an Stephanie Kellner, die den überwiegenden Teil des Hörbuches liest, mag ich gar nicht in Worte fassen. Ich brauchte auf jedem Fall etwas, um in das Hörbuch rein zu kommen und Kellners Art zu lesen, an mich ran zu lassen.
Gelohnt hat es sich aber selbstredend. Besonders die zweite Hälfte, in der es ins Lipperland geht, hat mir richtig, richtig gut gefallen. Ob der Grund dafür in der Geschichte oder an der Nähe zu meiner Heimat liegt – ich kann es gar nicht wirklich in Worte fassen, muss aber sagen, dass mich die gemeinsame Reise der Protagonistin mit Pater Matthias einfach am meisten in den Bann gezogen hat. Vielleicht weil hier auch ein wenig Abenteuer durchkam.
Bekannte Stimmen
Stephanie Kellner und Thomas Schmuckert sind aber nicht die einzigen Vorleser. Neben diesen beiden kommen auch noch Alexander Turrek, Stefan Krause und Oliver Stritzel zu Wort und verdeutlichen so mit eigenen Erzählpassagen die Szenenwechsel und unterschiedlichen Blickwinkel der einzelnen Charaktere. Unterlegt ist das Hörbuch übrigens wie gewohnt mit dem DORIAN HUNTER-Soundtrack von Andreas Meyer.
Mein Fazit:
„Die Inquisitorin“ ist mal eine ganz andere Produktion aus dem Hause Zaubermond. Hier nimmt man sich in Form eines Hörbuches sehr viel Zeit für die Vergangenheit von de Conde und legt damit den Grundstein für weitere Produktionen dieser Art, den die Inquisitoren, da können wir uns sicher sein, ist nur der Auftakt...!
Mareike Lümkemann
18.08.2019