Dorian Hunter
31 - Capricorn
Zaubermond
„Oh, Entschuldigung Fräulein. Ich wusste nicht, dass Sie gerade…. – Was ist das? – Ddd das? Das ist Leberpastete. – Und das da? – Das? Das, das ist ein spezielles Carpaccio, mit verschiedenen Gemüsesorten. Dazu ein, eingelegte Artischocken, Austernbrüste, äh, Austernpilze und dazu ein Zucchini-Ragout an Basmati-Reis. Ich habe auch Sekt da, wenn Sie mögen. Aber vielleicht möchten Sie ja auch erstmal etwas anziehen? – Sekt? – Äh, ja. – Warum nicht…“
Dorian Hunter hat die Hochzeitsnacht auf Schloß Behemoth gesprengt und Coco den Dämonen entrissen. Aber die ehemalige Hexe wurde auf magische Weise ihres Gedächtnisses beraubt… Sie kann sich nicht mehr an ihre Liebe zu Dorian und ihre gemeinsame Vergangenheit erinnern. Anscheinend gibt es nur eine Möglichkeit, die Veränderung rückgängig zu machen: Dorian muss Cyrano von Behemoth töten! Die Spur führt ins Hippodrom von Nizza …
Höhepunkt des Zamis-Zyklus
Mit der 31. Folge, welche sich nahtlos an die Vorgängerfolgen anschließt, findet der Zamis-Zyklus seinen finalen Höhepunkt, auf welchen bereits seit einigen Folgen hingearbeitet wird. Im Fokus dieser Folge steht das namengebende Rennpferd Capricorn. Doch nicht nur der Hippodrom von Nizza, in welchem der Hengst zu unglaublichen Höchstleistungen aufläuft, verdient besondere Beachtung. Auch die Beziehung von Dorian und Coco, welche auf ihre Erinnerungen immer noch nicht zugreifen kann, verdient besondere Beachtung. Welche Rolle spielt Coco hier wirklich? Kann man einer Hexe trauen? Und ganz nebenbei gibt es auch noch Probleme bei der Inquisitionsabteilung des Secret Service. Quittieren Chapmann, Cohen und Dorian tatsächlich den und den Dienst?
Gut und komplex
Probleme an allen Fronten, die es zu lösen gilt. Für den Hörer heißt dies, dass es viele Schauplätze, Akteure und Handlungsstränge gibt, die beachtet werden müssen. Das Ergebnis: Wieder mal eine gute, komplexe Hunter-Folge, welche den langjährigen Fan sicher nicht enttäuschen wird. Was mir an Nr. 31 besonders gut gefallen hat: der äußerst launige Hunter, der mit seiner arroganten, bestimmenden Art einmal wieder komplett überzeugt.
Das Beste auf dem deutschen Markt
Apropos Überzeugen. Müssen wir bei der Hunter-Reihe eigentlich noch über die Sprecher reden? Nicht nur ich finde, dass Hunter zu dem Besten zählt, was es derzeit auf dem deutschen Hörspiel-Markt gibt. Dass bei solch einer Produktion die Stimmen auch Champions-League sind, versteht sich doch fast von selber. Von daher sind die Hauptakteure Thomas Schmuckert, Frank Gustavus, Frank Felicetti und Claudia Urbschat-Mingues selbstredend wieder großartig.
Ein eigenes Denkmal geschaffen
Und auch Sounddesigner Alexander Rieß hat sich mit dieser Folge ein kleines Denkmal geschaffen, indem es ihm gelungen ist, die dynamischen Szenen dieser Folge in Töne umzusetzen, unterschiedliche Schauplätze rein akustisch darzustellen als wäre es eine Leichtigkeit.
Was mir an Hunter außerdem so gut gefällt: Das Booklet enthält stets interessante Informationen für den Hörer. Bei jeder Folge erfahren wir hier etwas über den Produktionsprozess oder andere Hintergrundinformationen, welche stets neugierig machen – niemals aber zu viel verraten würden.
Mein Fazit:
Hunter – das ist DER Stern am Hörspielhimmel. Eine Reihe, welche auch nach über 30 Folgen weder langweilig oder vorhersehbar ist, sondern einen immer wieder nahezu dämonisch in den Bann zieht. Schlicht und einfach unbeschreibliche Hörspiel-Kunst, welche ihresgleichen sucht!
Mareike Lümkemann
4. Dezember 2016