Dorian Hunter
19 – Richtfest
Folgenreich
„Nur mal aus Neugier, Herr Cohen. – Was? – Weshalb sind Sie hier in unserer kleinen Gruppe gelandet? Häh? Ich hab gehört, man hat Sie rausgeschmissen. – Ach! – Jaha! In unserem Verein bleibt nichts geheim. Also… Warum? – Helfersyndrom. – Helfersyndrom? – Stark ausgeprägt. – Hähäha. Tatsächlich? – Jaaaa! Ich hatte da einen Pfleger. Sah immer so hungrig aus. Ganz dünn. So ähnlich wie Sie. Da habe ich ihn gefüttert. Hab´s nur gut gemeint. – Ah. – Jaaaa. Und plötzlich war der Löffel weg. Da habe ich mit der Hand weitergemacht. Happe, happe, habe ich noch gesagt. – Mrs Hunter? Wir tauschen die Plätze. Ich gehe neben Mr. Diddens, Sie gehen hier. – Happe, happe. – Hallo Marvin! – Hallo Lill! – Sie lächeln ja. – Kann nicht sein!“
Nach dem Tod ihres Oberhaupts nimmt die Schwarze Familie Dorian Hunters Mitstreiter ins Visier. Aus diesem Grund wird Lilian Hunter, die sich weiterhin in psychiatrischer Behandlung befindet, bei einem Ausflug in das idyllische Dorf Cruelymoe vom Secret-Service-Agenten Marvin Cohen begleitet. Die Vorsicht ist berechtigt, denn bald wird Cruelymoe heimgesucht: Die Toten stehen auf …
Höhepunkt mit Zombies
Wer gedacht hat, dass es um Dorian Hunter nach dem Tod seines Vaters ruhiger wird, der hat sich mächtig geirrt. Es ist wie vor einem Gewitter – der Himmel verändert sich, alles wird ganz ruhig und man ahnt, dass gleich etwas ganz Großes geschehen wird. So auch hier… Auch in dieser Folge braut sich richtig was zusammen und findet seinen Höhepunkt im Zobmbie-Shooting. Wer wie ich das „Richtfest“ im Auto hören wird, wird den Ton leiser stellen müssen, da die Kugeln nur so fliegen.
Spannung pur!
Aber erst mal zurück zum Anfang. Schon früh in dieser Folge ahnt man, was es mit dem Ausflug ins beschauliche Cruelymoe auf sich hat. Alles ist eine perfekt ausgeklügelte Falle der Dorfbewohner. Doch das tut der Spannung keinen Abbruch, denn als Hunter-Hörer weiß man inzwischen, dass nicht immer alles gut ausgeht und dass auch durchaus die eine oder andere Hauptfigur „Federn“ oder sogar das Leben lassen muss. Von daher muss man sich eigentlich nicht fragen, wie wird es ausgehen, sondern wen wird es treffen. Spannung pur! Diesmal wunderbar gepaart mit einem herrlichen Humor von Marvin Cohen, der wie immer gar nicht lustig sein will und der mit der liebevollen und naiv-natürlichen Art von Hunters Frau Lilian teilweise doch sehr überfordert scheint. Dies hält ihn jedoch nicht davon ab, wieder einige seiner berühmten Abkürzungen an den Hörer zu bringen.
Nix für schwache Nerven
Aber Achtung. Diese Folge ist nichts für Zartbesaitete. Cohen ist nicht von der sanften Sorte, was er während seiner „Verhöre“ auch manuell unter Beweis stellt. Spätestens hier wird der aufmerksame Hörer die Altersempfehlung ab 16 Jahren nachvollziehen können.
Wie alle anderen Hunter-Folgen kommt auch diese wieder ohne Erzähler aus, was die Spannung natürlich sehr fördert. Alle Geräusche, sämtliche musikalischen Untermalungen sind bis ins kleinste Detail durchdacht und optimal umgesetzt. Lediglich die Laufgeräusche von Lillian und Co auf der Flucht erinnerten mich ein bisschen zu sehr an das klassische Zeichentrick-Laufen. Aber der Spannung oder der Story tut das natürlich keinen Abbruch.
Auch wenn Dorian Hunter erneut nur einen kleinen Anteil hat, da sein Kollege Marvin und seine Frau Lilian mehr im Mittelpunkt stehen, handelt es sich wieder um eine großartige Folge. Wer auf Zobies, mysteriöse Ereignisse und Spannung steht – der wird auch das „Richtfest“ verschlingen und es sich gleich noch einmal anhören.
Mein Fazit:
Besser geht es wieder mal nicht! Spannender Horror: Grandios, brutal, laut und gewaltig!
Mareike Lümkemann
29. August 2012