Dorian Hunter
17: Das Dämonenauge
Folgenreich
„Dann kam Valiora zurück und alle legten sich schlafen. Ja. Aber dann, später, in der Nacht, (…) da, (…) da, (…) Valiora! Sie stand auf. Sie schlich sich herüber zu Mister Hunter. In der Hand hielt sie ein Messer. (…) Sie, siel schnitt Mister Hunter etwas ab (…) von seinem Haar und einem seiner Fingernägel. (…) Mister Hunter hat es gemerkt. (…) Mister Hunter hatte nicht geschlafen. Valiora steckte die Haare und den Fingernagel in einen kleinen, ledernen Beutel. Und legte sich zurück. Schlafen. Viele Stunden später, als der Morgen bereits graute, rührte er sich. Er schlich an Valiora heran. Und tat es ihr gleich. (…) Ja. Und tat es ihr gleich. Er nahm ihr etwas Haar und den Spitter einer ihrer Nägel. Und dann, leerte er ihren Beutel. Und legte ihr Haar und ihren Nagel anstelle von seinem hinein.“
Durch das Videoband mit den letzten Aufzeichnungen des Dämonen-Killers hat der Secrect Service erfahren, dass Hunter nach Haiti aufgebrochen ist, wo Asmodi auf dem „Feld der Toten“ ein Pfand versteckt haben soll – ein magisches Artefakt, mit dessen Hilfe es möglich sein könnte, das Oberhaupt der Schwarzen Familie zu vernichten! Nur das Mädchen Valiora weiß, wo genau sich das Pfand befindet … Aber kann Dorian einer Frau, die jahrhundertelang die Geliebte Asmodis war, wirklich vertrauen …?
Alles, was ein gutes Hörspiel benötigt, ist hier zu finden
Dorian Hunter – diese Folge ist einfach wieder einmal großartig, perfekt, genial. Alles, was ein richtig gutes Hörspiel benötigt, ist hier zu finden: Die richtige Story, richtig aufgemacht und richtig umgesetzt. Dabei aber niemals nur gradlinig oder konventionell. Nein ganz im Gegenteil. Diese Hörspielreihe ist besonders und gerade diese Folge enthält einen niemals endenden Spannungsbogen. Selten habe ich bei einem Hörspiel so mitgefiebert wie bei der nun mehr schon 17. Folge um den Dämonen-Killer Dorian Hunter. Sicherlich, der hartgesottene Hunter-Fan hat bei den Vorgängerfolgen schon einiges an Spannung und unvorhersehbaren Wendungen mitgemacht – diese Folge toppt das jedoch alles! Durch die vielen Sprünge zwischen verschiedenen Handlungsorten und Zeiten, zwischen den einzelnen Szenen, die durch Spulgeräusche längst nicht mehr aktiver Kassettenrekorder dargestellt werden, gelingt es den Machern um Marco Göllner eine unglaubliche Hochspannung zu kreieren. Eine Spannung, ja schon Anspannung, die sich wirklich ins Unermessliche steigert. Eine Spannung, die mit dämonischer und mystischer Voodoo-Musik, noch einmal den ganz besonderen Kick bekommt. Und dann sind auf einmal auch die Personen, nicht mehr das, was sie zu sein scheinen. Wie in einem guten Agenten-Thriller, so wechseln auch hier die Akteure scheinbar beliebig die Seiten. Jeder verrät jeden, sieht nur den eigenen Vorteil.
Aufmerksamkeit lohnt sich
Da muss man dem Geschehen schon aufmerksam folgen, um am Ball zu bleiben. Aber, keine Frage, die Aufmerksamkeit lohnt sich. Selbstredend! Hunter verdient auch einfach die ungeteilte Aufmerksamkeit. Immerhin scheint der Showdown nahe.
Keine Frage, dass man sich für diese Produktion auch für großartige und namhafte Sprecher (teilweise bekannt aus Film und Fernsehen) entschieden hat. Und auch wenn man Daniela Hoffmann besser als die Stimme von Julia Roberts kennt, so hat man beim Hören, dank der überragenden Umsetzung, dann doch die wunderschöne, farbige Sirene vor dem inneren Auge, die Dorian Hunter gekonnt um den Finger wickelt. Keine Spur mehr vom Pretty Woman. Und genauso muss ein gutes Hörspiel auch sein!
Mein Fazit:
In dieser Folge werden viele, schon lange offenen Fragen um Hunter und seine Gegenspieler oder auch Freunde beantwortet. Und obwohl Dorian am Ende sein Ziel, seinen Vater Asmodi zu töten, wohl erreicht hat, bleiben doch noch einige, wenige Fragen offen: Was geschieht mit Lilian? Und viel wichtiger: Welche Rolle spielt eigentlich der Dämon Olivaro?
Und da es natürlich auch bis heute neue Hunter-Romane gibt, so kann sich sicherlich der Hörer auch gewiss sein: Mit Dorian Hunter geht es weiter!!!
Mareike Lümkemann
29. Februar 2012