DIE SCHWARZE SONNE
IV – Vril
LAUSCH
„Ziele sind nur Orientierungspunkte. Raststätten auf einer unendlich großen Spanne von Möglichkeiten. In Wahrheit erreichen wir nie unser Ziel sondern sind unentwegt auf der Suche danach. In stetem Vorwärtsdrängen dem Tod entgegen, dem Trost.“
Im neuesten Teil der Hörspielserie von LAUSCH „Die schwarze Sonne IV – VRIL“ geht es im Gegensatz zur Vorgängerfolge „Weisses Gold“ richtig zur Sache. In der Episode drei verstand man es, Personen vorzustellen und Spannung aufzubauen. Folge vier dagegen beginnt gleich mit Action und die Ereignisse überstürzen sich förmlich. Adam Salton und Nathaniel de Salis sind durch eine Art Zeittor nach Tibet gelangt. Allerdings ist de Salis dabei sehr schwer verletzt worden und Adam, der Nathaniel gegenüber lange Zeit misstrauisch war, tut nun alles, um seinen Freund zu retten. Auch bei den Ereignissen, die im letzten Jahrhundert spielen, spitzt es sich zu. Heinrich Himmler und Karl-Maria Willigut, auch Weisthor genannt, stehen kurz vor der Vollendung ihres Projekts – dem manipulativen Einwirken auf das „Gitter der Wirklichkeit“. In der Gegenwart wird Stefan Berger vom Bundesnachrichtendienst schwer verletzt nach einem Flugzeugabsturz geborgen und auch seine Rettungsversuche stehen ebenfalls mit den bereits genannten Ereignissen im Zusammenhang. Jetzt haben alle Schauplätze einen direkten Bezug. So taucht Adam Salton nicht nur bei den Geschehnissen in Tibet auf sondern auch bei den Nazis. Dem aufmerksamen Hörer erschließt sich nun langsam die Geschichte und die Geheimnisse und Andeutungen sind alle nicht mehr ganz so geheimnisvoll wie noch am Anfang.
Dass auch dieses Hörspiel erneut meisterhaft von Merlau und Co umgesetzt worden ist, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen. Historische Ereignisse aus Politik, Wirtschaft und Kunst werden geschickt in den Plot eingebaut, der mit einer Mischung aus Detektiv-, Horror- und Mystery-Thriller nach wie vor äußerst spannend ist. Die Sprecher wie immer grandios und der Soundtrack mit einer exzellenten Geräuschkulisse könnte gar nicht besser sein! Wieder einmal fantastische Bedingungen für ein fantastisches, anspruchsvolles Hörspiel!
Mareike Lümkemann
2. Juli 2007