Dark Holmes - 9 - Misstrauen

„Nun kommen Sie schon, John. – Ja? – John! – Jasmin, sind Sie das? Was gibt es denn um diese Zeit? – Wie kann ich Sherlock erreichen? – Ich habe keine Ahnung. – Bitte, das ist kein Spiel. Lucy hat hier im Club eine Leiche. – Was ist passiert? Geht es Lucy gut? – Lucy ist ok, aber ihr Gast ist an einem Gift gestorben, das in einer Ecstasy-Pille eingebettet war. Und Lucy hat Holmes möglicherweise auch welche davon gegeben. – Mein Gott!“

Klappentext:
Ein prominenter Politiker stirbt nach einem Drogencocktail - ausgerechnet in Lucys Bett. Holmes, der immer noch untergetaucht ist, geht der Spur der Drogen nach. Sie führt ihn direkt zur Quelle jener Substanz, die ihn in der Mordnacht ausgeschaltet hat. Für Lucy geht Holmes das Risiko ein, dass die Polizei ihn fasst... oder dass er ermordet wird.

DARK

Dieser Holmes ist wahrlich DARK, denn hier sind wir nicht mehr wirklich jugendfrei unterwegs. Ein Großteil dieser Folge spielt auf Lucys Arbeit in Stripclub inklusive privater Aftershow-Party im Separee. Doch hier läuft das Geschehen aus dem Ruder, denn Lucys Kunde stirbt nachdem er Drogen von ihr bekommen hat. Dies allein ist schon eine Katastrophe, doch zu allem Ärger handelt es sich auch noch um einen politischen Abgeordneten. Doch der große Schreck setzt bei Lucy erst später ein, als ihr bewusst wird, dass sie auch Holmes diese Drogen spendiert hat. Ist er noch am Leben? Hat er die Pillen schon genommen? Eine rasante Suche nach Sherlock beginnt, bei der es um Leben und Tod geht…

Viel Spannung

Ich kann einfach nicht anders, auch diese DARK HOLMES Folge muss ich wieder begeistert loben. Die Story hat noch mal richtig angezogen und obwohl Sherlock (leider) nicht viel zu hören ist, so steht er doch die ganze Folge im Mittelpunkt – sowohl bei den Hörern als auch bei den Protagonisten.
Der Spannungsbogen ist daher immens hoch und man fiebert mit, ob Holmes noch rechtzeitig gefunden wird. Da es noch einige weitere Folgen der Reihe gibt, nehme ich wahrscheinlich nicht zu viel vorweg, wenn ich kund tue, dass Sherlock seinen Freunden wie immer weit voraus ist. Vieles was augenscheinlich auf der Hand liegt, ist manchmal halt doch nicht so offensichtlich.

Mir haben diese Wendungen sehr gefallen. Und auch der humoristische Part dieser Folge ist wohl platziert und bewegt sich in den gewohnter Weise. Man kommt bei aller Spannung ins Schmunzeln, albern wird es aber zum Glück nie.

Sprecher

Die Sprecher agieren wie immer ausgezeichnet. Die Panik und Sorge um ihren Freund und Kollegen Sherlock Holmes bringen sowohl Felix Spieß als Watson, Victoria Sturm als Lestrade sowie Shandra Schadt als Lucy mega authentisch rüber. Sebastian Schulz gibt den skurillen Anwalt Louis La Rothiere und Tobias Meister spielt (wie immer sehr hörenswert) den Oberstaatsanwalt Phelps.
Was mich auch immer freut, wie toll die Hörspiel-Leute zusammenarbeiten, kommt doch hier zum Beispiel Kim Jens Witzenleiter von Wolfy Office in einer kleinen Rolle zu Wort. Label-übergreifende Arbeit, die sich einmal mehr hören lassen kann!

Sound

An dieser Stelle frage ich mich, ob das Sounddesign extra erwähnt werden muss. Wer eine Produktion von Contendo in Händen hält, kann sich ja dessen eigentlich sicher sein, oder? Erik Albrodt hat natürlich wie immer einen super Job gemacht. Und das nicht nur in Sachen Sound sondern auch in Sachen Konzeption, denn Idee und Buch sind auch von ihm, frei nach Motiven von Sir Arthur Conan Doyle versteht sich.

Mein Fazit:
Eine großartige Folge der Reihe, die noch einmal den besonderen Kick durch Umstände und Verortung der Hauptszenen erhält. Die Spannung steigt, die Situationen werden gefährlicher und das Netz scheint sich zuzuziehen – fragt sich nur welcher Fisch am Ende gefangen wird…