Anomalia - Folge 5 - In Trümmern

„Etwas verwirrt starrte ich Adam an. Dann verstand ich, was er meinte und streckte ihm mein linkes Handgelenk entgegen. Er hielt einen kleinen Handscanner über mein Keyband. Dann war Scott an der Reihe. (…) Scott packte mich und zog mich eilig hinter sich her. Der Gateway-Raum war länglich und schmal. Am anderen Ende des Raumes sah ich zwei große, turmähnliche Aufbauten, die mit einem dunklen Material ummantelt waren, das entfernt an Gummi erinnerte. Auf der jeweils einander zugewandten Seite erkannte ich eine metallene Leiste, die in regelmäßigen Abständen eingeschnitten war. Aus der Spitze der Türme wuchsen etliche Kabel heraus und wandten sich hinauf zur Decke, wo sie gebündelt wurden und in einem dunklen Loch verschwanden. Das war also das Gerät, dem wir all das Unglück zu verdanken hatten. Stumm starrte ich es an.“

Mit der Ruhe in Anomalia ist es endgültig vorbei. In der Forschungseinrichtung ereignet sich ein folgenschwerer Unfall, der den Gateway-Raum zum Einsturz bringt. Maria und Scott werden unter den Trümmern begraben. Unter Hochdruck arbeiten Ambrose, Fisher und Adam an ihrer Bergung, doch diese gestaltet sich schwieriger als vermutet.

Zur selben Zeit finden die Nordmann-Zwillinge Ariald und Sigurd in Carlos Botticelli einen wichtigen Verbündeten. In einem Brief überbringt Carlos den beiden Wikingern den letzten Willen ihres ermordeten Vaters Erik. Schon seit geraumer Zeit schmiedeten Erik und Carlos Pläne, um Elisabeth Ambrose und ihre Führungsrolle zu untergraben. Nach seinem Tod ist es nun Aufgabe seiner Söhne, dieses Vorhaben zu vollenden und sein Vermächtnis zu realisieren. Nur wenig später zerstört ein mysteriöser Anschlag das Lagerhaus und mit ihm einen Großteil der Lebensmittelvorräte von Anomalia.

Geschwister in Gefahr

In Trümmern liegt in dieser Folge ein ganz entscheidender Teil von Anomalia. Leider ist dies auch noch genau der Bereich, in dem sich Maria und Scott befinden. Und als ob das noch nicht genug wäre, die Rettung der beiden Geschwister ist nicht das einzige Problem, dass der Einsturz mit sich bringt, denn auch das Gateway ist in Gefahr. Und als ob das nicht genug wäre, Ambrose muss sich in diesem ganzen Chaos auch noch mit einem Anschlag auf das Lagerhaus auseinander setzen.

Maria überzeugt

Rasant geht es in der Anomalia-Hörspiel-Reihe weiter und ich muss sagen, von Folge zu Folge begeistert mich dieses Hörspiel mehr. Die Sprecher, mit denen ich anfangs doch erst noch warm werden musste, machen inzwischen einen richtig guten Job. Besonders Maria, die von Diana Gantner gesprochen wird, gefällt mir in dieser Folge wirklich gut! Marvin Kopp, der Marias Bruder Scott spricht, gibt diesen ebenfalls sehr authentisch. Und auch die anderen Akteure der Sprecherriege sind echt gut im Hörspiel angekommen.

Wir bleiben in Anomalia

Die Schauplätze dieser Folge sind ausschließlich in Anomalia angesiedelt, jedoch in unterschiedlichen Lagern. Denn genauso kann man die einzelnen Gruppen inzwischen nennen, Lager. Hier geht es schon längst nicht mehr um ein friedliches Miteinander. Das Gegeneinander, der eigenen Vorteil oder auch die persönlichen Empfindungen haben längst übernommen. Es gibt die Gruppe um Ambrose, die nach wie vor das Wohl von Anomalia im Kopf hat und ihr gegenüber steht die Gruppe um die Wikinger, welche nach wie vor auf Rache aus sind.

Der Hörer muss also hier nicht viel zwischen den einzelnen Zeitlinien hin und her springen und kann sich stattdessen ganz auf die Geschehnisse innerhalb der beiden Fronten in Anomalia konzentrieren. Und das hier noch einiges auf Anomalia und somit auch auf den Hörer zukommt, dass kündigt sich schon jetzt sehr, sehr deutlich an.

Mein Fazit:

Anomalia wird von Folge zu Folge besser. Ich denke, der Zenit des Spannungsbogens ist noch längst nicht erreicht, was auch gut so ist, denn es sind ja noch einige Folgen in der Pipeline, auf die wir uns freuen können.